Screams from Childhood

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Liebesbrief an meinen Ärger
Begegnung mit einer Mauer des Schweigens
Die Falle der Vergebung
Begegnung mit meinem Selbsthass

Vorwort - Ein mutiges Kind

Kapitel 1 - Ein Ausweg

Der Schwindel vom "false memory syndrome"

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Ausweg aus dem Nebel der Bewunderung

Einsichten über das wahre Selbst
 
eine Entgegnung an Alice Miller

 

von Barbara Rogers

(Bisher habe ich leider nur den Anfang von "escape from the fog of admiration" übersetzt.)


 
Du hättest keinen stärkeren Beweis für die Gültigkeit des IFS (Internal Family System) Therapiekonzepts erbringen können, Alice, als deinen irrationalen Angriff gegen das our.childhood.international Forum, gegen mich, seinen Moderator, und gegen die IFS Therapie [1]. Am 28. September 2008 hast du ihn auf deiner Website veröffentlicht; deinen Wünschen gemäß wurde er auch im our.childhood Forum gebracht. Die Frage, warum ausgerechnet du den Wunsch hast, diesem Forum schaden zu wollen, hat die folgenden Überlegungen ausgelöst. Die Antworten, die ich gefunden habe, und meine Gewißheit, daß es wichtig ist, Bullies Widerstand zu leisten -- gepaart mit meinem Bedürfnis, Schweigen in mir und um mich herum zu brechen -- haben mich zu dieser Widerlegung geführt.


Dein Affront offenbart erschütternd, daß du weder erkennst, wie sich die Dissoziation auf die menschliche Psyche auswirkt, noch ein Mittel hast, um sie in der Therapie anzusprechen. Ohne den Mitgliedern des Forums Aufrichtigkeit, Würde und Offenheit entgegenzubringen, mißbraucht dein Angriff das our.childhood Forum als Spielball für verborgene Zwecke; er respektiert die Gefühle und Bedürfnisse der Forumsmitglieder nicht -- sondern mißachtet sie als unwichtig und nutzlos; er mißhandelt deine Assistentin, mit der du jahrelang zusammengearbeitet hast; und er fällt auf dich zurück, indem du mit deinen absurden Behauptungen deine Glaubwürdigkeit verlierst.


Die Erkenntnis, daß ich den größten Teil meines Lebens im Nebel der Bewunderung verbracht habe, erst für meine Eltern, dann für dich, ist für mich grauenvoll und sehr schmerzlich gewesen. Doch dieses schockierende Erwachen hat nicht nur das Bedürfnis erweckt, erneut über Therapie nachzudenken und meine Erfahrungen und Einsichten genau zu beschreiben, sondern es hat auch ein erneuertes and tieferes Vertrauen in mich selbst hervorgebracht. Ich schreibe diesen Aufsatz in dem Wissen, daß meine Einsichten anderen helfen können, diesem Nebel auch zu entkommen.


Im Jahr 2001 begann Bob Scharf das our.childhood.international Forum, das auf deiner Idee beruht. 2005 setzte Bob sein Vertrauen in mich und bat mich, die Moderation zu übernehmen, nachdem er diese ehrenamtliche Arbeit vier Jahre lang ausgeübt hatte. Am Anfang meiner Arbeit als Moderator hast du mich gewarnt, daß ich die Forumsmitglieder erschrecke, wenn ich emphatisch auf ihrer Seite war und mißhandelnde und vernachlässigende Eltern und ihre Verbrechen klar verdammte. Später hast du deine Ansichten geändert und meine Art der Unterstützung und des Aufdeckens grausamer Kindheitsrealitäten -- meine Art, ein wissender Zeuge zu sein -- aufgenommen. Jahrelang wurde das Forum von deiner Unterstützung und Wertschätzung für unsere gemeinsame, einander fördernde Arbeit begleitet, die wir, die Mitglieder des Forums, alle Opfer von Kindesmißhandlung und Vernachlässigung, dort vollbringen. Es war ein böses Erwachen für uns, als du dich ohne eine sinnvolle Erklärung gegen das Forum gewendet hast. Deine abrupte, willkürliche Feindseligkeit zeigt keine Achtung für die Forumsmitglieder, sondern traumatisierte sie. Sie schien auf einer vernichtenden Verurteilung der IFS Therapie zu beruhen -- ein taktisches Vorgehen, das auch schon Norman zuvor benutzt hatte, um mich zu mobben.


Bullies erwarten, daß sie andere einschüchtern und zum Schweigen bringen können, indem sie Schuld, Entwürdigung, Angst und Lügen austeilen. Doch wenn wir ihre Hinterabsicht aufdecken, wird die Wahrheit offenkundig: IFS wurde als Vorwand benutzt, um eure manipulierenden Agenden zu unterstützen. Was die faszinierende Frage aufwirft: Was ist so bedrohlich an der IFS Therapie?


Der therapeutische Ansatz von IFS erwächst aus der Tatsache, daß Trauma Dissoziation verursacht, die zu abgespaltenen Neben-Persönlichkeiten führt -- oder zu "Teilen", wie sie in der IFS Therapie genannt werden. IFS Arbeit ist ein effektiver Lösungsansatz, um mit Dissoziation umzugehen -- falls wir zugeben können, daß wir davon betroffen sind -- der uns hilft, unsere dissoziierten Teile mit Hilfe respektvoller, teilnahmsvoller innerer Kommunikation zu erreichen und zu verändern. Ich habe durch die IFS Therapie gelernt, alle meine Gefühle und Überzeugungen, und auch die von anderen Menschen, in Frage zu stellen. IFS hat es mir ermöglicht, daß ich mir bewußt werden kann, wenn ich mit meinem wahren Selbst verbunden bin -- oder in den Fängen der Dissoziation, ausagierend von Teilen, gefangen bin.


In Wahrheit hatte dein Angriff auf mich und das our.childhood Forum nichts mit meiner Moderation zu tun; er wollte auch nicht aussagekräftige Informationen über Therapie und IFS Therapie mitteilen, sondern das Forum und die Leser deiner Website irreführen. Du hast die IFS-Therapie in Grund und Boden verdammt, weil ich böswilligen Angriffen standhielt und meine Integrität und Wahrheit angesichts von Verfälschungen und Lügen aufrechterhielt. Als mir klar wurde, daß das Forum für dich nur ein Mittel zum Zweck war, und wie du es als Sündenbock mißbraucht hast, um mich zu bestrafen, war ich zunächst schockiert und entsetzt -- doch dann hat es mir die Augen weit geöffnet.


Es war aufschlußreich, deine und Normans aggressiven Bullie-Teile im Einsatz zu sehen. Bullies mangelt es an Toleranz, Mitgefühl und Achtung für die Erfahrungen und Wahrheit anderer, und sie repräsentieren keine schlüssigen Argumente. Die Mitglieder des our.childhood Forums und deine Leser verdienen etwas Besseres: eine durchdachte, logische Erklärung, warum du auf einmal eine zuverlässige Moderatorin und Mitarbeiterin verdammst, die drei Jahre lang als unterstützendes Mitglied deines Teams mir dir zusammen gearbeitet hatte, und auch Leserbriefe auf deiner Website beantwortete. Doch ernsthafte, stichhaltige Argumentation wird beiseite gestoßen, wenn Bullie-Teile destruktiv ausagieren. Und genau das ist es, was viele unserer dissoziierten Selbst, oder Introjekte, oder Teile tun: Sie agieren ohne Sinn und Vernunft, ohne Logik, Würde und Respekt, auf (selbst) destruktive Weise aus. Die meisten Traumaopfer sind vom Leiden an der Dissoziation betroffen -- nicht nur Menschen, die deutlich getrennte, multiple Persönlichkeiten haben: ihre anderen Identitäten, oder Teile, sind ganz einfach auf schärfere und tiefere Weisen von ihrem Selbst getrennt.


Irgendwelche Zweifel, die ich noch an der Gültigkeit des IFS Konzeptes hatte, haben sich seit deiner öffentlichen Verleumdung aufgelöst. Die Angriffe von Norman und dir gegen IFS und mich wurden nicht von befreiten Menschen geschrieben, die mit ihrem wahren Selbst in Verbindung stehen. Wenn Menschen aus ihren dissoziierten Teilen ausagieren, die sie nicht wahrnehmen wollen, glauben sie nicht nur, daß sie auf Grund ihrer angeblich berechtigten Wut das Recht dazu haben, sondern sie glauben sogar, daß es ein Ausdruck ihres wahren Selbst ist, wenn sie andere schikanieren. Doch das ist nicht die Wahrheit.


Auf eine bevormundende Weise verdammen und verwerfen Norman und du nicht nur einen therapeutischen Denkansatz, den ihr weder gelernt noch praktiziert habt, sondern auch Menschen, die es gut mit euch meinen, darunter eure Freunde, wenn ihr therapeutischer Weg von eurem "einzig wahren" therapeutischen Weg abweicht. Weil sie immer noch an destruktive Kindheitsprägungen angekettet ist, befaßt sich eine solche mutwillige Überheblichkeit nicht mit ehrlicher und offener Kommunikation -- weder innerlich, noch mit den Menschen die uns umgeben -- sondern ist statt dessen fähig, andere aus heiterem Himmel für "Feinde" zu halten und anzugreifen. Um die Unfähigkeit zu aufrichtiger Kommunikation zu tarnen, wird die erklärte FeindIn gequält, um sie zum Schweigen zu bringen und um argwöhnische, manipulierende Agenden voranzutreiben.


Ein aufrichtiger Mensch hätte das Bedürfnis, den Forumsmitgliedern, und auch den Lesern deiner Website, eine begründete, mitfühlende Erklärung zu geben, warum du mit der Moderatorin des Forums verschiedener Meinung bist. Doch deine Denunzierung sollte abweichende Meinungen degradieren und beseitigen. Die angeblichen "Probleme" mit dem IFS Ansatz wurden erst hervorgebracht, nachdem es deutlich wurde, daß ich nicht manipuliert und kontrolliert werden konnte. IFS wurde zum Vorwand genommen, um mich scharf zu kritisieren, als ich Gefühle, Bedürfnisse und Gedanken ausdrückte, die deine und Normans prekäres Gleichgewicht, hochfahrende Agenden und grandioses Anspruchsdenken bedrohten. Um die Realität zu verbergen und eine irreführende Ausrede zu präsentieren, wurden eine angeblich "gefährliche" Moderatorin, ein "verwirrtes" Forum und eine "nutzlose" Therapie niedergemacht.


Als im Sommer des vergangenen Jahres 2008 ein Zerwürfnis zwischen uns geschah, dachte ich zunächst, daß wir einen persönlichen Konflikt hatten; daher unterließ ich es, darüber zu sprechen. Wir waren seit über zwanzig Jahren Freundinnen. Während dieser langen und unterstützenden Freundschaft gab es auch Perioden der Distanz. Dann, von 2005 bis 2008, arbeitete ich eng mit dir zusammen, weil ich zutiefst deine überragende Arbeit unterstütze, mit der du die Gesellschaft auf die Ursachen und Konsequenzen von Kindesmißbrauch und Vernachlässigung aufmerksam machst. Deine Bücher und Deine Arbeit erwecken viele Menschen dazu, sich diesen Wahrheiten zu stellen und helfen ihnen zu erkennen, wie sie ihr Kindheitsleiden als Erwachsene weiter verfolgt. "Am Anfang war Erziehung" ist in der Tat die enorme, treibende Kraft gewesen, um mich selbst und mein Leben dramatisch zu ändern, seit ich dieses Buch 1980 gelesen habe. Es löste meine leidenschaftliche und beständige Suche nach meinem wahren Selbst aus. Ich kann immer noch erinnern, wie ich mich fühlte, als ich es las: Als ob etwas, das ich schon immer tief in mir wußte, sich mit meinem bewußten Verstand verbinden konnte. Zwei Jahre später begann meine therapeutische Reise indem ich mit einem Psychoanalytiker zu arbeiten begann, die Form der Therapie, die du in deinen ersten Büchern als den befreienden Weg aus dem Gefängnis der Kindheit empfahlst. Einige Jahre später vertraute ich wieder deinem Rat als ich mit einer geschriebenen Form von Primärtherapie arbeitete, die du auch einige Jahre später widerrufen hast.


Doch inzwischen bin ich dort angelangt, daß ich meinen eigenen therapeutischen Erfahrungen vertraue. Daher protestiere ich dieses Mal gegen deine autoritäre öffentliche Verkündigung, daß du wieder mal DIE "einzig wahre" Therapiemethode hast. Dein Unwille, dich deinen eigenen destruktiven, abgespaltenen Teilen und auch denen anderer wie Norman zu stellen, genausowenig wie den manipulierenden, schikanierenden Weisen, mit denen diese Teile ausagieren, offenbart das Scheitern deiner Therapiemethode. Deine öffentliche Beleidigung zeigt, daß deine therapeutische Methode dich nicht befreit hat und wie du nicht zögerst, Menschen den Weg zu hilfreichen Therapeuten und Therapieformen zu versperren. Konfrontiert mit diesen Tatsachen kann ich nicht länger schweigen. Mein wahres Selbst fordert mich auf, daß ich für meine Einsichten eintrete, weil ich nicht mitschuldig werden kann, wenn andere in eine therapeutische Sackgasse geführt werden, die du noch einmal auf die gleiche, von dir selbst überzeugte Weise empfiehlst, wie du es bereits zweimal zuvor getan hast.


 
deine Vorwürfe stellen die Realität falsch dar

Ich habe für dich und deine Webseite mit aufrichtiger, empathischer Unterstützung gearbeitet, weil ich deine Ziele leidenschaftlich teile: daß es von lebenswichtiger Bedeutung ist, Informationen über die Ursachen und Konsequenzen von Kindesmißbrauch zu verbreiten; Wissen über den Therapieprozeß anzubieten; und die erwachsenen Überlebenden zu ermutigen und zu unterstützen, sich ihrer Wahrheit zu stellen. Da ich nicht nur für deine Webseite sondern auch als dein persönlicher therapeutischer Helfer gearbeitet habe, ohne finanzielle Vergütung und angemessene Grenzen, verwandelte sich unsere Freundschaft in eine Spielwiese für die Wiederholung vergangener Verhaltensmuster. Ich erlag der Rolle des bewundernden, ergebenen Dieners, die ich nur allzu gut als Kind gelernt hatte, während du verschiedene andere Verinnerlichungen aus deiner Kindheit mit mir wiederholt hast. Du warst nicht bereit hinzusehen, wenn du aus dissoziierten Teilen ausagiert hast, sondern du warst überzeugt, daß ich deine Vorwürfe, Anschuldigungen und Undankbarkeit verdient habe. Als mein Körper und meine Seele gegen dieses Arrangement, das fast ausschließlich deinen Problemen und oft verzweifelten Bedürfnissen gewidmet war, zu protestieren begannen, wurde ich sogar mit noch mehr Beschuldigungen beladen, weil ich "zu spät" etwas sagte und "Angst habe".


Anfangs, nachdem ich mich zu deiner vorwurfsvollen Umgangsweise geäußert hatte, hast du mir eine bewegende Email geschickt, die von deinem wahren Selbst geschrieben war, mit dem Titel: "Ein Wunder". Und das war es auch. Darin hast du erkannt, wie du mich mit dem verinnerlichten Neid und Zerstörungswillen deiner Mutter verletzt hattest. Ich weinte, als ich deine Einsichten las, denn sie sind wahr, aufgeklärt und klar; daher glaubte ich, daß unsere Beziehung für Veränderungen offen war. Doch dann schlossen sich wieder die Türen zu deinem wahren Selbst. Egal was ich dir mitteilte, egal was geschah, es wurde alles gegen mich gewendet, als ob ich nichts richtig machen könne. Überflutet mit Unwahrheiten wurde ich schuldig gesprochen und behandelt, als ob ich deines Verständnisses und deiner Achtung nicht wert wäre.


Doch die Behauptungen, die du über mich machst, fallen auf dich selbst zurück. Sie enthüllen, wie tief du in einer irrationalen Agenda gefangen bist, unfähig, die Realität zu würdigen und das, was zwischen uns vor sich ging, anzuerkennen.


Ich wurde beschuldigt, Angst zu haben -- als ich gerade keine Angst hatte, meine Wahrheit auszudrücken und den Mut hatte, sie dir mitzuteilen.


Ich wurde beschuldigt, nicht "offen" zu sein -- als ich sehr ehrlich und offen dir etwas mitteilte, das mir sehr wichtig war -- und um unter großem Schmerz erkennen zu müssen, daß ich in eine Beziehung verwickelt war, wo offene und ehrliche Kommunikation nicht willkommen sind. Egal was ich über mich selbst aussagte: es wurde benutzt, um mich zu beschuldigen und für falsch und wertlos zu erklären. Marie-France Hirigoyen schreibt in "Stalking the Soul": "Mit dem Anliegen, eine Verbindung herzustellen, legt die andere sich bloß. Je mehr sie von sich enthüllt, um so mehr wird sie angegriffen und leidet sie. Der Anblick dieses Leidens ist für den Mißhandler unerträglich, der seine Angriffe steigert, um das Opfer zum Schweigen zu bringen. Wenn die andere ihre Schwächen enthüllt, werden sie sofort gegen sie gewendet."


Ich wurde mit einem Bombardement von wütenden Vorwürfen als "verlogen" angegriffen, weil ich ein großzügiges und liebevolles Geschenk machte und das sagte. Für die Tücken des Internets wurde ich des Lügens bezichtigt als sich Emails überschnitten und nicht in der Reihenfolge in den entsprechenden Mailboxen ankamen, wie sie geschickt worden waren.


Ich wurde für meine "Unfähigkeit", meine Gefühle zeigen zu können, angegriffen -- die sogenannten "echten Gefühle", die von mir erwartet und verlangt wurden -- doch dann boshaft angegriffen, als ich meine wahren Gefühle in der Tat zeigte und es für mich von entscheidender Bedeutung war, das zu tun. Ich wurde für Gefühle beschuldigt, die ich in Wahrheit gar nicht hatte; ich wurde genauso für Gefühle verdammt, die ich tatsächlich hatte, doch nicht hätte haben sollen; und ich wurde sogar angegriffen für das Nicht-Fühlen von Gefühlen, die ich eigentlich haben sollte. Meine angeblichen "Gefühle" wurden von einer selbst-gerechten, autoritären Aggressivität für eigennützige Zwecke willkürlich entstellt.

Mir wurde vorgeworfen, daß ich "verwirrt und voller Angst" sei -- als ich die Klarheit und Kraft hatte zu erkennen, daß ich mißhandelt wurde und es wagte, mich für meinen Schutz und meine Würde einzusetzen. Bullies gehen in die Offensive, wenn unabhängige Köpfe dem Nebel der Verehrung entkommen. Indem ich sogar öffentlich verunglimpft wurde, mußte ich wieder einmal den Preis dafür zahlen, daß ich mir selbst treu war.

Ich wurde verachtet, weil ich "in einer Verwirrung voller Angst gefangen sei, die selbst Jahrzehnte nicht verändern können." Doch das Gegenteil ist wahr: Indem ich dem Nebel der Bewunderung entkomme, wird mir klar, daß du es bist, mit deinen geleugneten abgespaltenen Teilen, die immer noch im Gefängnis ihrer Kindheit gefangen ist und diese Falle sogar als DAS therapeutische Allheilmittel anpreist. Wie da die Realität und Wahrheit auf den Kopf gestellt werden! Wie kann ich ein feiger, schweigender Zuschauer bleiben, wenn eine höchst bedauerliche persönliche Tragödie als das "einzig wahre" Therapiekonzept verfochten wird?


Ich wurde angegriffen, weil ich die Mitglieder des our.childhood Forums verwirre, ohne daß diese Mitglieder jemals sich dazu äußern konnten oder eine Mitsprache hatten. Die Wahrheit ist, daß ich Mitgefühl, Verständnis, meine therapeutischen Erfahrungen anbiete, zusammen mit anderen therapeutischen Werkzeugen, die ich gelernt habe, wie den IFS Ansatz. Niemandem habe ich irgendeine Form der Therapie aufgezwungen.


Es wurde insinuiert, daß das our.childhood Forum eine "Kult-Gruppe" sei oder werden könne -- während ein neuer und natürlich der "einzig wahre" Moderator Norman von dir produziert wurde um mich rachsüchtig herabzusetzen und zu demütigen. Marie-France Hirigoyen schreibt in "Stalking the Soul": "Indem man seinen Hass auf den Vorgänger richtet, kann man dem neuen Partner jede Tugend zuschreiben. Wenn das "gehaßte" Opfer erkennt, daß sie als Opferpfand die neueste Beziehung stützen soll, fühlt sie sich auf Neue in der Falle und manipuliert." Wie wahr.


Ich wurde angegriffen, weil ich "zu spät" etwas sagte -- noch eine Taktik, die als Beweis für meine Ängstlichkeit mißbraucht wurde. Diese Ängstlichkeit, so wurde mir unterstellt, hielt mich davon ab, mich zu äußern, wenn ich es deinem überheblichen Wesen nach hätte tun sollen. Für dich erklärt die "Angst des einst geschlagenen Kindes" alles: wer auch immer nicht mir dir übereinstimmt, wird abrupt als ein verängstigtes Nichts abgetan, das angeblich jene unterdrückten, frühen Gefühle, vor allem die Wut, nicht zulassen kann; das voller Widerstand gegen die Angst und den Schmerz des mißachteten, betrogenen und sogar gehaßten Kindes diese Gefühle nicht fühlen will; und das "Schemas" erschafft, um ja die Eltern nicht anklagen zu müssen. Da duan meinen Erfahrungen von sechs Jahren IFS Therapie nicht interessiert warst, konntest du nicht herausfinden, wie glaubhaft und überzeugend dort Gefühle und traumatische Erinnerungen hervorkommen können.


Ich erkannte und erkenne mich nicht in den Anschuldigungen, die mir aufgeladen wurden. Statt dessen sehe ich in ihnen ein vorsätzliches Bestreben, das, was stark und wertvoll an mir ist, zu vernichten und Menschen von mir fortzutreiben, weil ich etwas anzubieten habe, das nicht leben und mit anderen geteilt werden soll: meine umfangreiche Arbeit mit innovativen Therapeuten; meine Erfahrungen mit verschiedenen Therapieformen; und meine Furchtlosigkeit vor narzißtischen, grandiosen Gurus. Nachdem du oft die Ausdauer und Beständigkeit meiner therapeutischen Reise und die Veränderungen, die ich so in meinem Leben verwirklichen konnte, anerkannt hattest, wurde ich auf einmal dafür herabgesetzt. Als Forumsmitglieder dagegen protestierten und weiterhin ihr Vertrauen in mich setzten, wurde die Wahrheit noch einmal verdreht; nun wurde verkündet, daß ich meine Autonomie erobert hätte.

 

Träume zeigten mir die Wahrheit

Der Traum, den mir mein Unbewußtes am Tag nach dem Ende unserer Zusammenarbeit schickte, zeigt, wie hart aber gefährlich ich für dich und unsere gemeinsamen Ziele arbeitete. In diesem Traum ging ich mit meiner ältesten Enkeltochter durch eine Stadt; doch ich vergaß und verlor sie. Erst nachdem ich in einem kalten, unpersönlichen Büro angekommen war, wo die Menschen sich nicht für mich interessierten und sich nicht um mich kümmerten, sondern ihre Aufmerksamkeit auf ihre Arbeit und bestimmte Projekte richten und bestimmte Zwecke verfolgen, merke ich -- voller Panik und entsetzt über mich selbst -- daß ich meine Enkelin verloren und schon lange nicht mehr an sie gedacht habe. Ich bin nur vorwärts marschiert, um zu dieser Agentur zu kommen. Als ich merke, daß sie nicht mehr bei mir ist, gehe ich zurück auf die Straße, um sie zu finden. Doch ich sehe sie nicht in einer Gruppe verlorener Kinder, die bei der Polizei versammelt sind. Während meine Verzweiflung and Entsetzen wachsen, sage ich zu jemandem: "Ihre Eltern werden mich umbringen, und ich werde mich selbst umbringen." Der Traum endet damit, daß ich zurück auf die Straßen gehe und sie suche, mir Sorgen mache, wo sie sein könnte, was sie fühlt, was ihr widerfährt und ob jemand sie fortgenommen und entführt hat, sie mißhandelt, verletzt und mißbraucht, ob diese Erfahrung sie furchtbar traumatisieren wird und ob ich sie jemals wiederfinden werde. Als ich von dem Traum erwache, habe ich einen Orgasmus und fühle mich unsagbar erleichtert und voller Freude, daß dieser Traum NICHT WAHR ist, daß es "nur ein Traum" war und daß in Wirklichkeit nichts von alledem geschehen ist.

Der Traum berichtete mir, daß ich wieder in mich selbst verliebt und ganz lebendig bin, weil ich nicht mehr in Gefahr bin, von meinem "inneren Kind" getrennt zu werden -- von meinen Gefühlen, meinen Bedürfnissen, meiner Kreativität, meiner Lebendigkeit, meiner Wahrheit und meinem wahren Selbst. Mein Unbewußtes zeigte mir die Wahrheit über die Realität einer Beziehung, der ich ganz vertraute. Meine Arbeit für ein kaltes, bürokratisches Büro hatte mich davon abgehalten, auf meiner Seite zu sein. In einer von Schuld erfüllten Atmosphäre war ich von verurteilender Kritik in einem vernichtenden Ausmaß verfolgt worden. Ich hatte ignoriert, wie man mich ausgenutzt und mißhandelt hatte -- bis mein Körper sagte: "Genug! Genug ist genug! Etwas stimmt ganz und gar nicht mit dieser Beziehung." Darin gab es keinen Raum für meine Gefühle, Bedürfnisse und aufrichtigen Selbstausdruck, keinen Platz für ehrliche und offene Kommunikation. Anders als mein Unbewußtes konnte mein Bewußtsein diese Realität nur mit der Zeit begreifen, indem ich allen meinen Gefühlen zuhörte, die auftauchten.

Ich war in Gefahr, mein wahres Selbst zu opfern -- nicht nur für eine Sache, die mir zutiefst am Herzen liegt, an die ich leidenschaftlich glaube und die ich sehr ernst und wichtig nehme, sondern auch für jemanden, den ich in hohem Maße bewunderte. Inzwischen verstehe ich nur allzu gut, warum ich es vermieden habe, dich und den "Nebel der Bewunderung" zu verlassen: ich sah dich als ein befreites Vorbild. Doch mein Ausweg aus dem Nebel der Bewunderung hat meine Verbindung mit meinem wahren Selbst gestärkt und gibt mir die Kraft, auf meiner Seite zu sein und meine Wahrheit zu schreiben.

Ich verstehe diesen Traum auch so, daß er die (selbst) zerstörerischen Überzeugungen symbolisiert, in denen ich gefangen war durch deine Ansichten über Therapie und das Leben. Nur allzu oft werden wir angeklagt, und machen dann uns selbst Vorwürfe, mit Anschuldigungen, die in Wahrheit nichts anderes als irreführende und verlogene Projezierungen sind. Mitgefühl, menschliches Verständnis und ehrliche, offene Kommunikation können sich nicht in einer Atmosphäre voller Vorwürfe, Schuld und Bewunderung entfalten. Als hoffnungsvolle Verehrer, die einen ersten Einblick in die Wahrheit ihres Kindheitsleidens durch das Lesen deiner Bücher erhielten, wollen wir deinen wohlklingenden Worten glauben. Als Kinder waren wir gezwungen, unseren gebieterischen Eltern und anderen Autoritätspersonen zu glauben, wenn sie behaupteten, daß sie wissen, was "zu unserem Besten" sei. Später können alle möglichen Glaubenssysteme und ihre Guru-Anführer diese Ur-Prägung ausnutzen. Indem wir noch einmal davon abgehalten werden, unseren Beobachtungen und Wahrnehmungen zu vertrauen, ermöglichen diese Anführer uns nicht, die Freiheit zu finden, sondern stoßen uns wieder zurück in das Gefängnis der Kindheit und trennen uns wiederum von unserer Wahrheit, unseren inneren Eigenschaften und Werten, unserer Schönheit, und unserem wahren Selbst.

Im Oktober versuchtest du, mich mit deiner ersten Email seit Juli zu manipulieren. Du wolltest, daß ich einen klugen, mutigen, kritischen Beitrag aus dem our.childhood Forum entferne, der eine starke Zurückweisung deines Angriffs auf mich enthielt. Ich habe dir darauf nicht mehr geantwortet, weil mir Freunde rieten, mich nicht in einen sinnlosen Streit einzulassen. Bald darauf fühlte ich den Abgrund deines Verrats und trauerte um das Verlassensein, das den Verrat so schmerzlich kennzeichnet. Daraufhin hatte ich zwei erhellende Träume: In dem ersten Traum bin ich ein Schäfer, der viele Schafe auf eine neue Weise führt. Die Schafe sind sehr lebendig und tun, was sie wollen: manche spielen miteinander; andere springen und laufen herum wo immer es ihnen gefällt; manche grasen schon auf einer neuen Wiese während andere zurückbleiben, wo wir herkamen. Ich kann sehen, wie sie die anderen aus der Ferne beobachten; doch sie kommen noch nicht mit uns mit. Ich nehme sie alle wahr, und ich bin mir sehr genau bewußt, was geschieht und was jeder macht. Ich warte einfach und lasse sie tun, was sie möchten. Weder treibe ich sie an, noch zwinge ich sie, irgendwo hinzugehen; ich habe auch keinen Hund, um sie durch Angst an bestimmte Orte zu bekommen, wo sie sein "sollten".

Als ich über diesen Traum und über die aggressiven Hunde schrieb, die ich nicht habe, da erkannte ich wie das Forum und ich von dir und Norman eingeschüchtert worden waren, um es niederzuzwingen. Ihr wolltet es unter eure Kontrolle bringen -- ohne jegliche Rücksicht für dieses Forum, für das, was dort vor sich ging, für seine Mitglieder und für das, was diese wollten. Jeder, dem die Interessen dieses Forums wirklich am Herzen lägen, hätte jedwelche Bedenken mit aufrichtiger Fürsorge mitgeteilt. Mit dem Schäfertraum sagte mir mein Unbewußtes, daß ich ein "guter Schäfer" gewesen bin: eine Schäferin, die nicht "aggressive Hunde" benutzt, um Überlebende von Kindesmißbrauch und Vernachlässigung an bestimmte Orte, sogar in Fallen, zu stoßen -- und eine Schäferin, die nicht emotionale Gewalt mißbraucht, um gegen diese Überlebenden und gegen einen sicheren Ort, wo sie ihre Kindheitsqualen und Lebensnot mitteilen können, vorzugehen.

In dem zweiten Traum liege ich auf einem Operationstisch, um für eine Operation vorbereitet zu werden. Norman ist ein Arzt -- und in diesem Traum tut ein Arzt Spritzen in meinen Körper, um mich zu anästhesieren. Doch es funktioniert nicht -- ich bleibe bei Bewußtsein. Während ich auf dem Operationstisch sitze wird mir klar, daß ich nicht in einer Narkose versinke; das Gift funktioniert nicht; ich verschwinde nicht in Leblosigkeit und Schweigen. Als ich meinen Körper anschaue, bin ich zunächst ärgerlich über das blöde Krankenhausgewand, das ich tragen muß. Dann sehe ich, daß ich darunter noch meine Jeans anhabe. Jeans bedeuten für mich Rebellion, Kraft und Freiheit. Mein Unbewußtes ließ mich wissen, daß niemand mehr mich betäuben und zum Schweigen bringen kann. Mit dem Bild, daß ich noch die "Jeans-Hosen anhabe", zeigte es mir den Ausweg: ich brauche mich nicht mehr irgendwelchen giftigen Mobbingangriffen zu fügen, die mich bewußtlose machen sollen. Statt dessen kann ich aufstehen und dieses Operationsschlachtfeld verlassen, das mir gegen meinen Willen und ohne meine Zustimmung aufgezwungen wurde. Anfangs hatte ich nicht einmal die Gelegenheit zu realisieren, was mir da angetan wurde. Als mir mein Unbewußtes die Wahrheit zeigte, wurde es glasklar für mich, daß die Motive für diese Mobbingangriffe weder auf der Seite des our.childhood Forums, noch der Überlebenden von Kindesmißbrauch waren, die dort für ihre Wahrheit, ihre Würde, ihre Freiheit und um ihr wahres Selbst kämpfen.

Nachdem ich die Arbeit an dieser Entgegnung im Dezember 2008 begonnen hatte, sah ich eines Tages, daß der ursprünglichen Text deines Angriffs auf mich auf deiner Website geändert worden war. Daraufhin träumte ich, daß ich direkt mit dir am Telefon sprach. Zunächst schien unser Gespräch freundlich, so wie wir immer gesprochen hatten. Doch dann traf mich im Traum eine verächtliche Bemerkung von dir. Du sagtest mir zu mir, als ob es ganz selbstverständlich und die Wahrheit sei: "Jetzt weiß doch jeder, daß du passé bist." Ich erwidere, daß das nicht war ist und daß ich an meiner Entgegnung arbeite. Und dann sage ich mit Entschiedenheit: "Eins weiß ich inzwischen ganz genau: Daß du Teile (Parts) hast, die du nicht anschaust, nicht wahrnehmen willst und für die du keine Rechenschaft ablegst." Und dann sagte ich: "Adieu" und hängte den Telefonhörer auf.

Am Morgen des 1. Januar 2009 wachte ich mit dem folgenden Traum auf: Wieder ist es ein Telefongespräch mit dir. Du hast mich angerufen und wie gewohnt fährst du fort, mit mir zu sprechen, als ob nichts zwischen uns geschehen sei: "Nun, Barbara, dann müssen wir noch dies und das besprechen..." Eine Weile lasse ich dich sprechen, dann sage ich entschlossen: "Ich kann das nicht mehr weiter machen, Alice. Es geht nicht mehr." Erstaunt sagst du: "Deine Stimme klingt so anders." Darauf erwidere ich: "Weil ich außer mir bin von Empörung und Zorn." Und dann SCHREIE ich dich an -- ohne meine Stimme zu verlieren, obwohl es mich alle meine Kraft kostet, sie NICHT zu verlieren -- und ich schreie dir MEINE WAHRHEIT entgegen: "Wie konntest du mir das antun? Wie konntest du mich vor der ganzen Welt so herabsetzen und erniedrigen? Was bist du nur für ein Wesen?" Eine lange Zeit brülle ich meine Empörung und Zorn. Obwohl es eine ungeheure Anstrengung ist, kann ich meine Wahrheit schreien und, erstaunlicherweise, verliere ich in keinem Moment meine Stimme, wie es sonst in anderen Träumen immer geschehen war. Als ich erkenne, daß am anderen Ende des Telefons nur Schweigen ist, merke ich, daß du das Telefon aufgelegt hast. Für mich ist dies einer der mich am meisten bestärkenden und bejahenden Träume.

An dem Morgen, als alles fertig war, und ich diesen Aufsatz auf meiner Website verlinken wollte, wachte ich auf mit einem Traum, in dem ich Ausschnitte eines Films sehe. Der Film handelt von einem Paar, von zwei Menschen, die sich sehr lieben. Doch immer wieder wird dieses Paar auseinandergebracht. In diesen Ausschnitten konnte ich sehen, wie sie sich immer wieder sich fanden, zusammen kamen und vereint wurden. Ich sehe, wie sie sich umarmen und glücklich sind, daß sie wieder miteinander sein können. Und diese Szenen geschehen zu verschiedenen Altern: von einem jungen Paar zu einem älteren Paar. Dann singe ich in dem Traum zusammen mit anderen Frauen, auch unterschiedlichen Alters, ein Lied. Im Traum ist es ein sehr bekanntes Lied von einer Frau, die etwas Wunderbares ist und die wunderbare Eigenschaften hat, wie Mitgefühl, Mut, Intelligenz, Ehrlichkeit, Ausdauer, Weisheit und die Fähigkeit für Verständnis und Liebe. Es ist ein Loblied auf eine Frau, weil sie eine Frau ist. Auch Teenager und Mädchen singen dieses Lied. Das Lied ging von einer Frau zur anderen, von einem Teenager zum anderen, von einem Mädchen zum andren. Jede konnte IHR Lief singen und die anderen hörten zu. Es war das gleiche Lied, jedes Mal.

Ich denke, daß der erste Teil meines Traumes mir sagte, daß es Zeiten gegeben hat, wo ich von meinem wahren Selbst getrennt war und in einem Teil meiner Seele gefangen war, doch daß ich immer wieder mit meinem wahren Selbst mich vereinen konnte. Und der zweite Teil sagt, daß ich -- im Gegensatz zu den Botschaften, die mir vor allem meine Eltern, doch auch andere in meinem Leben über mein Falsch-sein und Wertlos-Sein vermittelt haben -- mich endlich als eine wertvolle und gute Frau erleben kann, mit vielen wertvollen "Teilen".


Körperliche Symptome weisen auf die Gefahren der Verehrung

Während ich an dieser Entgegnung arbeitete, verschwanden verschiedene körperliche Symptome. Das erste war ein dunkles, häßliches Gewächs, das auf einmal einfach austrocknete und herab fiel, nachdem es drei Jahre lang mitten auf meiner linken Schläfe gesessen hatte. Als ich überlegte, WO es plaziert gewesen war, erkannte ich, daß es genau an dem Fleck gewachsen war -- wie im Spiegel-Bild -- wo mein Vater, während ich ein Teenager war, gewohnt war, mit seinem Finger in einer verächtlichen Geste hinzuzeigen, um mir zu bedeuten, wie dumm, wertlos, unwichtig und sogar verrückt ich wäre, und daß ich nichts Wertvolles zu sagen hätte. Seine Verachtung hielt mich davon ab, ihm gegenüber meine eigenen Meinungen und Gedanken auszusprechen und zum Ausdruck zu bringen. Als dieses Gewächs verschwand, konnte ich es nicht vermeiden, mich zu wundern, warum das genau da geschah als ich mit der Arbeit an dieser Entgegnung begann. Und so wurde mir bewußt, wie verächtlich, und mit welchem erstaunlichen Mangel an Neugier und Achtung, du meine Therapieerfahrungen zur Seite gewischt hattest -- während du sie jedoch gleichzeitig nutzbar gemacht hattest. Wieder einmal hatte ich großzügig und liebevoll zugetan einem Menschen viel gegeben, der mich im Gegenzug ausnutzte -- jedoch in Wirklichkeit für mich, meine Wahrheit, meine Erfahrungen und Einsichten, keinen Gebrauch hatte. Das Verschwinden dieser Markierung auf meiner Schläfe veranschaulichte mir, daß ich auf dem richtigen Weg bin, wenn ich mich der Verachtung, Geringschätzung und dem Mobbing entgegenstelle. Widerstand hilft mir, alte und neue Verletzungen zu heilen.

Im ersten Monat meiner Arbeit an dieser Entgegnung verschwand ein scharfer, schmerzhafter Krampf unten rechts in meinem Rücken. Monatelang hatte mich oftmals dieser Schmerz erfaßt, wenn ich vom Sitzen aufstand, um mich herabzubeugen und das aufrechte Gehen sehr schmerzhaft zu machen. Es tat dort in meinem Rücken weh, wo ich mit Gegenständen, wie Kleiderbügeln, von meiner Mutter und Kinderschwester geschlagen worden war. Zusammen damit verschwand auch eine schmerzhafte Spannung zwischen meinem Nacken und meiner rechten Schulter, da ich frei wurde, daß ich alle meine Kraft gebrauchen konnte, um mich zu wehren. Ich weiß, daß ich von diesen Symptomen erlöst wurde, weil ich mir das Recht erobert hatte, dir als gleichberechtigter, gleichwertiger Mensch gegenüberzustehen, mich für die Wahrheit einzusetzen, und mich deinem Bestreben, mich niederzubeugen und zum Schweigen zu bringen, widersetzte.

Ein Schmerz in meinem linken, dem Herzen nahen, Knie, blieb am längsten. Dieser Schmerz hatte mich auch seit etwa drei Jahren belästigt. Dieser Schmerz war zeitweise so stark, als ich den Aufsatz „Spiritualität zementiert die Blindheit der Kindheit" schrieb, daß ich nur mit Mühe gehen konnte. Dieser Schmerz in meinem Knie zeigte mir, wie es einen entkräftet und geradezu lahm legt, wenn man als anbetender, unterwürfiger Jünger auf den Knien liegt. Religiöse und spirituelle Traditionen nutzen die in vielen Kindheiten verbreitete Atmosphäre der Verehrung und Dienstbarkeit aus. Durch das Gebot der Vergebung untermauern sie nicht nur den Verrat und das Im-Stich-Lassen des mißhandelten und vernachlässigten Kindes, sondern so bestärken sie auch die weitverbreiteten Formen grausamer elterlicher Machsausübung -- um dann die blinde Verehrung so auszunützen, als ob es die selbstverständlichste Sache der Welt sei, daß man so "höheren Wesen", allen voran Gott und religiöse Autoritäten, begegnen sollte, und auch spirituellen und weltlichen Führungspersonen und Gurus, die als gott-ähnlich angesehen werden. Als mein Spiritualitäts-Aufsatz fertig war, blieb immer noch ein leiser Schmerz in diesem Knie. Diese konstante Anmahnung verlangte von mir, daß ich begreife, daß die Verehrung außerhalb der religiösen und spirituellen Bereiche genauso gefährlich und verletzend ist und den Verehrer schweigsam macht und an seinen Kräften zehrt. Mein Knie ließ mich wissen, daß ich immer noch "auf den Knien" lag -- in einer andächtigen und fügsamen Haltung, mit der ich Menschen schone, die die Wahrheit verleugnen -- anstatt daß ich mich dafür einsetze, die Wahrheit zu schützen. Mein Knie inspiriert mich, für die Wahrheit zu kämpfen und jeglicher Gefahr zu widerstehen, die mich nochmals in die Knie zwingen könnte, um andre zu idealisieren.

Diese Erfahrungen haben meine Beobachtung bestärkt, daß manche körperlichen Symptome Ausdruck sein können, daß ich immer noch in einem "Part" oder Teil von mir, feststecke und verharre. Solche Symptome begleiten uns, bis wir wirklich einen "Part", oder einen "Teil" von uns, erreicht haben, so daß er die Rolle aufgeben kann, die er in unserem inneren System gespielt hat, und auch die Kontrolle, die dieser Teil über unseren Körper, unsere Seele und unseren Verstand ausgeübt hat. Unterschiedliche "Teile" können ihre eigenen, verschiedenen Symptome vorbringen -- bis wir ihrem Ursprung ins Auge gesehen, ihr Ausagieren durchschaut, solchen Menschen Widerstand geleistet haben, denen wir gleichgütig sind, und die Realität unserer gegenwärtigen Leben verändern können. Die Arbeit mit dissoziierten "Teilen" macht es uns möglich, nicht nur unsere körperliche und seelische Gesundheit zu retten, sondern auch unsere Menschlichkeit.

 

Wer verhält sich wie ein Guru?


Dein Angriff unterstellt, daß das our.childhood.international Forum in Gefahr sei, ein Kult, und sein Moderator ein Guru zu werden, der den Forumsmitgliedern verwerfliche therapeutische Methoden aufzwingt. Doch das Gegenteil ist wahr -- du bist es, die wie der Guru eines Kults durch die arrogante Weise, in der du Anspruch auf dein angeblich "einzig wahres" Therapiekonzept und Moderator erhebst, uneingeschränkt herrschen will. Du hast das Forum mißbraucht, um Agenden zu verfolgen, die von deinen gestörten Teilen, oder "Parts", bestimmt werden. Warum hast du nicht die Mitglieder des Forums und deine Leser sinnvoll und aufrichtig von deiner geänderten Meinung über meine angeblich gefährliche Arbeit informiert und ihnen eine rationale Erklärung gegeben? Mit Sicherheit hatten weder das Forum noch ich dich angegriffen oder dir geschadet; diese Tatsache entlarvt deinen abrupten, willkürlichen Sinneswandel als einen boshaften Ausbruch deines Zorns.

Was mit dem our.childhood.international Forum geschah, erinnert mich an den abrupten Sinneswandel, als du plötzlich die Primärtherapie, in geschriebener Form, von Stettbacher verdammt hast. Nur wenige Jahre zuvor hattest du diese Therapieform mit großer Begeisterung als die "einzig wahre" Methode angepriesen, die dich von allen körperlichen Symptomen befreit habe. Als du mit einem Mal diese Form der Therapie drastisch verurteilt hast, waren viele Leser deiner Bücher schockiert. Sie fühlten sich zutiefst verwirrt und betrogen, weil es ihnen gelungen war, mit Hilfe dieser Form der Selbst-Therapie Fortschritte zu machen; ich war eine davon. Trotz deiner Verurteilung habe ich diese Therapie fortgesetzt, und ich benutze sie ab und zu immer noch, wenn das Bedürfnis, in dieser Therapieform zu schreiben, spontan auftritt -- weil ich MIR SELBST vertraue, daß mein Selbst mich am besten leitet, um Fortschritte in der Therapie zu fördern. Du gabst verschiedene, sogar sich widersprechende Gründe dafür, warum du dieser Therapieform deine Unterstützung entzogen hast: (Sam Turton, "Alice Miller & Primal Therapy: A Summary" und auch Alice Miller, "Communication to my readers"). Vor Jahren las ich einmal in einer Diskussionsgruppe im Internet, daß jemand vermutete, daß ein anderer als Stettbacher in Wirklichkeit diese Form der Therapie entwickelt habe. Heute frage ich mich, was sonst noch hinter dieser totalen Kehrtwende verborgen liegt, die solche verblüffenden Widersprüche enthält.

Im Jahr 1995 hast du dich in einem Interview von Stettbachers Therapie distanziert, wo du behauptet hast: "Auch ich halte heute weniger denn je von der kathartischen Wirkung der intensiven Gefühlserlebnisse und meine, daß die fehlenden Strukturen aufgebaut werden müssen. Dies geschieht nicht durch endlose Wiederholung der Wut- und Angsterlebnisse, die auf die Eltern gerichtet sind, sondern durch die Hilfe bei der Erkenntnis der Realität im Hier und Jetzt." Doch nun schreibst du auf deiner Website: "So lange, wie wir uns wehren, den Schmerz des mißachteten, ausgebeuteten, betrogenen und sogar gehaßten Kindes zu fühlen, werden wir neue Schemata erschaffen, um die Eltern nicht anklagen zu müssen." Damals hast du vor den Gefahren gewarnt, die Menschen drohen, wenn sie allein mit Stettbachers Therapie arbeiten: "weil massive Ängste einsetzten, so stark, daß es den Klienten unmöglich war, sie ohne therapeutische Unterstützung zu bewältigen." Heute behauptest du auf deiner Website, daß man -- offenbar ohne mit einem Therapeuten zu arbeiten indem man einfach an deine Website schreibt -- "seine Blindheit in drei Jahren aufgeben kann, wenn man den Mut hat, zu fühlen, und die Realität der eigenen Kindheit vollständig sehen kann, damit man von der Verwirrung durch seine Eltern frei wird. Normans Entwicklung zeigt, daß dies möglich ist, und VIELE Menschen, die an diese [die Alice Miller] Mailbox schreiben, bestätigen, daß sie nicht Dekaden für Veränderungen brauchten."

Deine Widersprüche und Kehrtwendungen sind atemberaubend. Es interessiert dich nicht zu erkennen, daß ihr beide, Norman und du, es vermeidet, der emotionalen Realität eurer Kindheiten zu begegnen. Ihr agiert immer noch eure Kindheitsdramen aus, indem ihr andere mobbt, schikaniert und manipuliert. Du glaubst sogar, daß dieser Mißbrauch auf deinen authentischen Gefühlen beruht, und daß du das Recht hast, zerstörerisch auszuagieren. Ein Mensch, der weiß und fühlen kann, wie furchtbar die Schmerzen von Verrat, Unmenschlichkeit und Hass weh tun, wenn man gemobbt und fertig gemacht wird, und der diese Wunden geheilt hat, ist nicht (mehr) in der Lage, andere Menschen auf eine solche grausame Weise zu mißhandeln, schon gar nicht die eigenen Freunde und Anhänger, und kann auch nicht die erwachsenen Opfer von Kindesmißbrauch und Vernachlässigung, die all ihr VERTRAUEN in dich setzen, mißachten und manipulieren.

Deine Überzeugung, daß Angst bedeutet, ein Therapiekonzept habe versagt, wie du es mit der Stettbacher-Therapie getan hast, ist auch irreführend. Angst kann aus vielen Gründen auftauchen, weil uns das Leben viele Herausforderungen stellt, die die schmerzliche und angst-erregende Vergangenheit mißhandelter und vernachlässigter Kinder anmahnen kann. Es ist nicht unbedingt das Versagen eines Therapiekonzeptes, wenn wir von Angst oder Panik überwältigt werden, die einen Schrei unseres Körpers und unserer Seele nach Hilfe und Unterstützung bedeuten. Wenn ich von Angst heimgesucht wurde, die ich nicht selbst auflösen konnte, habe ich mir therapeutische Unterstützung gesucht. Es bedeutet nicht ein Versagen meiner therapeutischen Arbeit, ganz im Gegenteil -- nur ein mutiger Mensch, der sich auf einer Reise des Heilens und Wachsens befindet, kann auf die Botschaften seines Körpers und seiner Seele hören, wenn sie das Bedürfnis nach zusätzlicher therapeutischer Hilfe signalisieren.

In dem Interview von 1995 sagstest du auch, daß es glücklicherweise heute effektivere und weniger riskante Therapiemethoden gibt. Doch ich habe noch von keiner einzigen Therapiemethode erfahren, die du erforscht oder erwähnt hast, und von der du glaubst, daß sie für leidende Menschen hilfreich wäre. Heute klingst du so, als ob alle Therapieformen nur im Dienst der Verleugnung stehen, weil "die Angst des einst geschlagenen Kindes" die "gesamte Gesellschaft durchzieht, und daher auch die Therapeuten erfüllt, so daß es keinen Raum für die früh unterdrückten Gefühle gibt, vor allem nicht für die Wut." Obwohl diese Beobachtung auf in vielem wahr ist, so trifft sie dennoch nicht auf jeden Therapeuten, jede Therapieform und jeden Klienten zu. Genausowenig ist es zutreffend für die wachsende Anzahl mutiger Fürsprecher, die sich für die Rechte von Kindern einsetzen. Wie irreführend ist dein ewiges Mantra, daß es keine Therapien und Therapeuten gäbe, die fähig wären, Klienten zu einem sinnvollen Heilungsprozeß und in ein besseres Leben zu leiten -- außer deiner Person, wie es scheint, und deiner Website, deinen Bücher, deinem "Therapiekonzept" des Wut-Austobens, und der Therapeuten, die du nun zu trainieren behauptest.


Mißtrauen und besserwisserisches Mobben sind keine Werkzeuge der Befreiung, sondern der Kontrolle; sie sollen Unterordnung erzwingen. Du verführst die Opfer von Kindesmißbrauch und Vernachlässigung, dir zu vertrauen, indem du ihnen selbstbewußt versprichst, daß du den Ausweg weißt. Doch in Wirklichkeit werden sie erneut in eine Falle geführt. Dieses Mal sagt die Tür nicht "Es ist zu deinem Besten", wie es in der Kindheit der Fall war; sondern diesmal lautet die Inschrift: "Befreiung vom Leiden der Kindheit." Die Opfer, die voll sehnlichster Erwartung durch diese Tür treten nach der ihr Leben lang suchten, werden jedoch wiederum von Verleugnung und Arroganz gefangen genommen. Sie wagen es nicht, ihre Gefangenschaft und Ausbeutung zu erkennen, wie auch ich es so lange verweigert habe, weil sie sich nach einem wissenden Zeugen sehnten -- und nun glauben, diesen endlich gefunden zu haben. Offenbar kann man die Realität des kindlichen Leidens intellektuell in bewegenden, aufklärenden Büchern beschreiben, ohne daß man wirklich auf der Seite der erwachsenen Überlebenden ist. Man kann all die richtigen Dinge über die Ursachen und Folgen von Kindesmißbrauch und Vernachlässigung schreiben, sogar als Fürsprecher für die Rechte von Kindern auftreten -- und dennoch nicht gewillt sein, sich den schmerzlichen Gefühlen und dissoziativen Folgen der eigenen, traumatischen Kindheit zu stellen.


Weil du die Wahrheit über die Ursachen und Folgen von Kindesmißbrauch und Vernachlässigung schreibst, glauben deine Leser, wie auch ich es so lange tat, daß du auch die Wahrheit über hilfreiche Therapie schreibst. Ich bin sicher, daß ich nicht die einzige bin, die vertrauensvoll in die Falle täuschender, besserwisserischer Worte gegangen ist, ohne die ihnen innewohnenden Widersprüche und ihren selbstgerechten, arroganten, sogar verächtlichen Ton zu erkennen. Deine Bücher eröffnen vielen deiner Leser die Möglichkeit, die wahren Gründe ihres Leidens zu entdecken. Aber wenn dieser Weg sie nicht dahin führt, daß sie sich selbst vertrauen können, sondern wenn sie dazu verführt werden, einem therapeutischen Guru zu vertrauen und blindlings zu folgen, dann können sie sich nicht befreien. Indem du vorgibst, daß du nicht nur alle Antworten, sondern auch das "einzig wahre" Therapiekonzept nach "50 Jahren therapeutischer Erfahrung" hast, machst du verletzliche Überlebende von dir und deinen irreführenden, widersprüchlichen und überholten Ansichten abhängig. Du ermutigst sie nicht, sich selbst zu vertrauen, sondern veranlaßt sie, sich irrationalen Dogmen zu beugen.


Dies hat jedoch absolut NICHTS mit der wirklichen Erfahrung sinnvoller, echter Therapie zu tun. Nicht nur Klienten in der Therapie, sondern wir alle brauchen die Ermutigung, uns selbst zu vertrauen. WIR sind verantwortlich und zuständig für unsere Therapie und unsere Leben; niemand anders weiß, was wir brauchen; niemand anders hat das Recht, uns zu sagen, wie wir unser Leben leben oder unseren therapeutischen Weg gehen sollen. Klienten, die angeregt werden, bei ihrer Therapie und ihrem Leben Regie zu führen, werden sich Therapieformen und Therapeuten aussuchen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Wenn diese Bedürfnisse sich durch neue Wahrnehmungen und neues Bewußtsein verändern, werden die Klienten neue Therapeuten und Formen der Therapie wählen, die ihren veränderten Bedürfnissen entsprechen.


Deine Unwissenheit über die Effektivität anderer Therapiemethoden kommt in der Verkleidung autoritärer Ratschläge daher, die angeblich wahrhaftige Informationen anbieten. Damit weist du das für einen Guru typische Verhalten auf, welches blinde und ergebene Anhänger wie in einem Kult verlangt. Religiöse, spirituelle und therapeutische Gurus versprechen, die Tür zum Heilen zu öffnen, Erlösung für unsere leidenden Körper und Seelen zu bringen, und uns endlich dieses Wunder zu gewähren, nach dem wir uns seit jeher verzehrt haben. Sie versprechen uns, daß unser Leiden endet, wenn wir ihrem Glaubenssystem folgen. Du empfiehlst, daß man vor allem die lange unterdrückte Wut der frühen Kindheit fühlen muß -- doch dies ist ein limitiertes, und sogar gefährliches Therapiekonzept. Ja, authentischer Zorn ist TEIL einer guten Therapie, doch genauso sind es Schmerz und Trauer. Wenn starke Gefühle aufkommen, werden sie von einem guten Therapeuten bestätigt und mit Mitgefühl bezeugt -- und zusammen mit dem Klienten verstanden und ihr Sinn entschlüsselt. Doch die Wut, die du zur Schau stellst, ist weder therapeutisch noch authentisch; sie hat sich verselbständigt, dich von deinem wahren Selbst getrennt, und dich in eine Sackgasse geführt, wo sie zu einem Zerrbild des Ärgers geworden ist und (selbst) destruktiv wie ein selbstgerechter Tyrann ausagiert.

Warum willst du, daß deine Anhänger nur dir, deinen Überzeugungen, deinen Ratschlägen, und sogar deinen Regeln für die Therapie, vertrauen? Warum hältst du sie davon ab, sich selbst und ihrem Unbewußten zu vertrauen, wenn sie nach Therapeuten suchen? Warum willst du verhindern, daß sie ihre Hand nach möglicher therapeutischer Hilfe ausstrecken? Ist denn jede Form der Therapie, die du selbst nicht erlebt hast, für deine dir ergebenen Jünger tabu? Belastet du sie mit deinen eigenen Ängsten, allen voran der Angst, deinen schmerzlichen Gefühlen und Teilen, "Parts", zu begenen, die in einer Therapie auftauchen würden, wenn du dich auf wirkliche therapeutische Arbeit mit einem Therapeuten einlassen würdest?


Deine Behauptungen klingen, als ob es keine hilfreichen Therapeuten auf dieser Welt gibt. Klar, zu viele Therapeuten haben Angst, die Realität mißhandelter Kinder und Erwachsenen zu konfrontieren und fahren fort, das Opfer mit schwarzer Pädagogik zu beschuldigen. Ja, es gibt mißbrauchende, ausbeuterische und kriminelle Therapeuten; und es gibt furchtsame Therapeuten, die es nicht wagen, die Realitäten, welche durch den Mißbrauch von Macht in der Vergangenheit oder in der Gegenwart geschaffen werden, zu durchschauen und sogar Vergebung predigen. Und natürlich gibt es keine perfekten Therapeuten und kein perfektes Therapiekonzept das für jede KlientIn richtig ist und ihr helfen kann. Doch glücklicherweise können wir mutige und mitfühlende Therapeuten finden -- falls wir den Mut haben, nach ihnen zu suchen und uns selbst und unserem Unbewußten vertrauen.


Jede therapeutische Beziehung ist ein einzigartiges Abenteuer: die Entfaltung einer ganz besonderen menschlichen Beziehung, wo zwei Menschen sich auf eine Reise des Vertrauens begeben, um eine menschliche Seele zu erforschen und zu heilen, und um ein wahres Selbst zu befreien. Mit einem Therapeuten, der auf unserer Seite ist, entwickelt sich die Therapie als eine ganz andere Erfahrung, als wir es bisher erlebt haben, denn unsere von den Grauen des Mißbrauchs, Verrats und der Vernachlässigung gezeichneten Kindheiten schenkten uns nicht die Erfahrung einer vertrauensvollen, gleichwertigen Beziehung, die auf Mitgefühl für uns aufgebaut war, sondern wo wir uns der ngadenlosen Dominanz des Stärkeren und der Macht beugen mußten. Gute Therapie baut immer mehr Vertrauen in unser Selbst auf, weil wir eine Art von Beziehung erleben, atmen und leben können, die wir noch nie zuvor erlebt haben. Wie können wir Vertrauen in uns selbst lernen, was uns als Kindern niemals erlaubt war, wenn wir nicht anfangen können, unseren Bedürfnissen und Beobachtungen, unserem Unbewußten und unserem Körper zu vertrauen, während wir im hier und heute als Erwachsene nach Therapeuten und Therapieansätzen suchen? Nur Gurus wollen uns Glauben machen, daß alle Therapeuten und alle Formen der Therapie verwirrend und gefährlich sind -- ausgenommen natürlich ihre eigenen "einzig wahren."

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, daß verschiedene Therapeuten und unterschiedliche Formen der Therapie immer tiefere und weitere Türen zu meiner Seele geöffnet, meinen Verstand erhellt und mich immer stärker mit meinem wahren Selbst verbunden haben. Auf jeder therapeutischen Reise können alle möglichen Probleme auftreten; auch wenn ein guter Therapeut vielen Klienten helfen kann, kann er auch manchmal einen Klienten enttäuschen. Die Wahrheit ist, daß Klienten ermutigt werden müssen, sich selbst und ihrem Unbewußten zu vertrauen -- nicht den Überzeugungen von Gurus oder Therapeuten. Gute Therapie ermutigt ein inneres Vertrauen in den KlientInnen, daß sie selbst die vitalen Antworten für ihren eigenen Prozeß und ihr Leben in sich tragen. Sie haben das Menschenrecht, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und sich selbst und ihren Beobachtungen und Eindrücken zu vertrauen.


Deine argwöhnische Unwissenheit über neue therapeutische Entwicklungen trennt leidende Menschen von potentiellen Therapeuten und hilfreichen Therapieansätzen. Du bürdest anderen deine Projektionen, Ängste und dein Mißtrauen auf, indem du sie von möglicher Unterstützung abhältst. Wenn wir auf unseren Knien und in verehrender Unterwerfung gefangen bleiben, wenn wir glauben, daß es "dort draußen" keine sinnvolle Hilfe gibt -- dann werden wir weder die Freiheit noch das Leben finden, sondern sie ziehen an uns vorbei. Indem ich mir selbst vertraut habe, fand ich nicht den "perfekten" Therapeuten -- doch ich fand mitfühlende Menschen, ohne Arroganz, aufgeschlossen für meinen Schmerz, für die Wahrheit meiner Geschichte und traumatischen Erfahrungen, und für alle meine Gefühle -- auch meinen Protest und meine Rebellion -- Menschen, die wollten, daß ich ICH mir SELBST treu sein kann. Ich weiß, daß ich in meinen Begegnungen mit ihnen wachsen konnte und immer lebendiger und selbst-sicherer werde, weil sie mir die Möglichkeit geben, mir selbst, dem Leben, dem Mitgefühl und menschlichen Beziehungen zu vertrauen, Schritt für Schritt, Wachsen für Wachsen. Vor allem durch meine IFS Arbeit habe ich gelernt, in immer neuen Schritten meinem Selbst zu vertrauen und es zu schätzen, ihm immer näher zu kommen, es immer weiter zu befreien, und meinen lebenslangen Traum zu verwirklichen, mit selbst treu zu leben.

 

wahrer Ärger kontra Mobbing


Viele deiner Anhänger glauben vermutlich deinen herabsetzenden, unwahren Worten über mich, meine Arbeit und die IFS Therapie. So, wie sie von ihren mächtigen, einst idealisierten Eltern programmiert wurden, sehen sie dich mit den Augen eingeschüchterter Kinder, die überzeugt sind, daß das verleumdete Opfer im Unrecht ist -- daß jedoch die selbst-erklärte Autorität immer Recht hat. Wenn jemand vernichtend verurteilt und kritisiert wird, dann neigen nicht nur die Opfer sondern auch die Schaulustigen dazu, die Mobbingattacke für berechtig zu halten, insbesondere wenn sie als Kinder von elterlichen Tyrannen mißhandelt wurden. Den Opfern wurde früh und gründlich die Überzeugung einprogrammiert, verletzendes Verhalten von allmächtigen Autoritäten als gerechtfertigt aufzufassen. Wenn den Opfern auch noch angeraten wird, die Vergangenheit ruhen und hinter sich zu lassen, wird der schweigende -- nur scheinbar unbeteiligte -- Schaulustige geboren. Diese Einstellung des schweigenden, unbeteiligten Schaulustigen unterstützt nicht nur Mobbingangriffe und ihre Ungerechtigkeit, sondern sie ist in Wahrheit auf der Seite des Täters und untergräbt vollständig die Würde des Opfers. Das Opfer muß nicht nur ungerechte Angriffe erleiden, sondern es soll auch noch obendrein darüber schweigen: wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. In einer Atmosphäre und Kultur, wo von Kindheit an aggressive Täter als unschuldig und immer im Recht erachtet werden -- weil sie ja angeblich nur ihrer "Pflicht" nachkommen, Kinder zu "erziehen" und zu "disziplinieren" -- ist die öffentliche Meinung auf der Seite der Täter, während die Opfer beschuldigt und um ihre Wahrheit, ihre Würde und Menschenrechte betrogen werden. Diese unsagbare Ungerechtigkeit hat lebenslange, vernichtende Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern, auf ihr Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen, und ihr Gerechtigkeitsgefühl. Nur wenige erkennen das Leiden der Opfer; nur wenige achten das Recht der Opfer, Gehör zu finden, und ihr Bedürfnis, daß man ihnen glaube und ihr Leiden und ihre Geschichte bezeuge. Meistens kommen mächtige Bullies ohne irgendwelche Folgen für ihr verletzendes Verhalten davon -- vor allem wenn sie Kinder herabsetzen, sie angreifen oder sie mißbrauchen.

Am Ende hat der Bully nicht nur das Vertrauen seines Opfers in sich selbst, sondern auch das Vertrauen anderer in das Opfer untergraben: in seine Integrität, seine Fähigkeiten, seine Erfahrungen, in die Qualität und das Wesen seiner Arbeit -- ohne irgendwelche Nachweise zu erbringen -- nur durch Angriffe voller verleumderischer Verunglimpfung auf das Opfer. Wenn dem Opfer auch noch gleichzeitig angeraten wird, zu schweigen, wird es nicht nur für den Angriff sondern auch noch obendrein für sein Schweigen verurteilt und ins Unrecht gesetzt. Dieser doppelte Schlag gegen das Opfer läßt ihm keinen Ausweg, weil es heimtückisch seiner Glaubwürdigkeit und Würde beraubt wird -- wo es doch in Wahrheit der Bully ist, dem Glaubwürdigkeit und Integrität fehlen.

Wie ein Leitmotiv zieht sich die destruktive Einstellung, dem Opfer die Schuld zu geben, durch die sogenannte Erziehung, durch viele Therapien und gesellschaftliche Einstellungen. Die Überzeugung, daß das Opfer es doch irgendwie verdient haben muß, mißhandelt zu werden, prägt das Denken der meisten Menschen. Viele Beobachter und Zeugen von Mißbrauch ermutigen das Opfer nicht, sich für seinen Standpunkt einzusetzen und die Wahrheit zu verteidigen, sondern legen ihm nahe, nachzugeben, kein Aufsehen zu machen, stillschweigend Ungerechtigkeit und Entwürdigung hinzunehmen, und oftmals gar noch alles zu vergeben. Zum Glück gibt es in meinem Leben Menschen, die mich ermutigen, die Wahrheit auszusprechen; darunter sind auch Mitglieder des Forums our.childhood.international, die mir gegenüber zum Ausdruck brachten, daß wir sterben, wenn wir nicht unsere Stimme erheben und die Wahrheit sagen. Ihr aufgeklärtes Verständnis; meine therapeutische Arbeit; die Ermutigung von Freunden; das Lesen des Buches "Die Masken der Niedertracht: Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann" von Marie-France Hirigoyen; und der schwedische Film "Wie im Himmel" haben mich unterstützt, daß ich auf meiner Seite sein und wirklich tief innen wissen kann, daß das Opfer weder schuldig ist, noch ungerechte Vorwürfe verdient -- sondern das Recht hat, sich gegen Bullies, Verleumdung und Lügen zu wehren. Wenn wir erlauben, daß ein Opfer zu Unrecht beschuldigt wird, dann lassen wir nicht nur zu, daß die Wahrheit niedergemacht wird, sondern wir werden auch zu feigen, schweigenden Schaulustigen, die es möglich machen, daß sich Destruktivität und Böses weiter verbreiten.

In der Therapie geht es vor allem darum, daß wir lebendig werden können. Auch der Ärger ist ein vitaler Teil unserer Lebendigkeit, der oft in Kindheiten, wo Ärger der exklusive Besitz elterlicher Herrschsucht war, vernichtet und entstellt wurde. In von Mißbrauch gezeichneten Kindheiten werden dem leidenden Kind Wut und Hass als Selbst-Ausdruck verboten -- sie sind einzig den mächtigen Eltern erlaubt. Elterliche Hände und Münder mißbrauchen die destruktive Waffe respektloser Rage, um ihre abhängigen, verletzlichen Kinder mit Verachtung zu entwürdigen, um sie zu kontrollieren und zum Schweigen zu bringen. Entrechtete Kinder dürfen ihre Wut und Empörung über hren erlittenen Mißbrauch und verletzende Ungerechtigkeiten nicht fühlen, und erst recht nicht ausdrücken, sondern müssen alles in stummem, unbewußtem Leiden ertragen. Daher spielt authentischer Ärger eine wichtige Rolle in einer Therapie, die uns befähigt, ALLE unsere Gefühle wieder willkommen zu heißen. Die hass-erfüllte Wesensart unmenschlicher erzieherischer Praktiken richtet verheerende Schäden im Kind an, denn sie unterbricht seine Verbindung mit sich selbst -- und sie bricht auch sein Vertrauen in das Leben und in andere Menschen. Doch in der Therapie können wir endlich ihre emotionalen Auswirkungen fühlen, uns über ihre Ungerechtigkeit klar werden, unserer Rebellion eine Stimme geben, unseren Protest äußern, und unser Vertrauen in unser wahres Selbst wieder aufbauen.

Im Gegensatz zu authentischem Ärger kann man eine andere Sorte weitverbreiteter Rage beobachten, wenn Menschen selbstgerecht ihrer jähzornigen Wut freien Lauf lassen: darunter befinden sich autoritäre Eltern, verbitterte geschiedene Ehepartner, tyrannische Vorgesetzte, und herrschsüchtige, besserwisserische Autoritäten und Experten. Doch die Wut eines Bullies heilt oder verbessert rein gar nichts. Der Bully ist jederzeit, wie ein Dampfkochtopf, bereit zum Explodieren und Dampfablassen: Wut und Hass vergangener Zeiten.Doch ein Bully richtet diese aufgestauten Gefühle gegen unschuldige andere, die solche Wutausbrüche nicht verdienen. Gute Therapie macht es möglich, daß wir wahrnehmen können, wenn wir aus dissoziierten Unterpersönlichkeiten (unseren Teilen oder "Parts") ausagieren. Gute Therapie erlaubt es dem verleugneten Schmerz, hinter falsch angebrachter Wut, Hass, Neid und Arroganz endlich hervorzukommen.

Bullies machen sich ein Ungleichgewicht an Macht zunutze. Ihre Aggressivität verlangt Kontrolle und zielt auf Menschen, die auf gewisse Weise emotional, und oft auch finanziell abhängig sind. Bullies beuten Abhängigkeit aus. Bullies lassen ihren destruktiven Verinnerlichungen freien Lauf, um ihre Macht zu festigen und tiefe Unsicherheiten und Ängste zu maskieren. Sie erniedrigen und verreißen andere, wenn sie den Drang verspüren -- und weil sie die Macht haben, ungestraft damit davonzukommen. Sie bereiten dem Opfer Schmerzen, damit es an sich selbst zweifelt, und um sein Selbstvertrauen und seine Fähigkeit, in Würde zu leben und in Freiheit zu arbeiten, zu brechen. Sie treten sein Recht, mit Achtung behandelt zu werden -- auch mit Achtung für die eigene Arbeit und Anstrengungen des Opfers -- und sein Recht auf eigene Ansichten mit Füßen. Die über mich verbreiteten Lügen, die meine Arbeit und den IFS Therapieansatz schlecht machen und mir persönlich schaden sollen, zeugen von Neid auf Menschen, die mutig bahnrechende therapeutische Arbeit wagen.

Das mißbrauchende Verhalten von Bullies bedient sich der Prägungen der Kindheit und will unser Vertrauen in uns selbst zerstören. Bullies wollen uns zu blinden Anhängern und bewundernden Anbetern allwissender höherer Wesen machen. Sie wollen unsere menschliche Essenz und unser Selbstwertgefühl vernichten. Sie behaupten zu wissen, wer und was wir sind, was wir brauchen und verdienen. Anmaßende Bullies können sich in einem Klima von Gewalt, Erniedrigung, Beschuldigen und ständigem Schuldzuweisen erfolgreich entfalten. Indem sie andere von oben herab verurteilen, glauben sie, jenseits von Zweifeln und Kritik und über der Wahrheit zu stehen. Wir entkommen ihrem bösen Fluch, wenn uns unser berechtigter, authentischer Ärger hilft, ihre zerstörerischen Absichten zu durchschauen und auf unserer Seite zu sein.

Gute Therapie beschränkt sich nicht auf wütendes Austoben und will niemals autoritär die Ansichten eines Therapeuten seinen Klienten aufzwingen. Wie können wir die Erfahrung machen und lernen, uns selbst zu vertrauen, wenn wir wiederum selbstgerechten Anführern folgen müssen? Therapie ist so viel mehr als Wüten: Therapie handelt davon, daß wir herausfinden und umgrenzen können, wer wir sind; was unsere wahren Werte sind -- im Gegensatz zu den unmenschlichen "Un-Werten", die uns als Kinder eingetrieben wurden; wie wir leben möchten; und welchen Aufgaben und Berufungen wir unser Leben widmen möchten. Indem wir unsere Vitalität, Integrität und Gesundheit heilen, verfolgen wir bereits eine höchst erstrebenswerte und wertvolle Berufung, die uns zutiefst von destruktiver Verleugnung unterscheidet.

Kinder wurden zu verehrenden Jüngern programmiert, weil sie den Autoritäten glauben mußten -- egal was für absurde oder täuschende Behauptungen diese auch aufstellten. Elterliche Anklagen, die das Kind als angeblich egoistisch, verlogen oder grausam brandmarkten, dienten in Wirklichkeit dazu, den Egoismus, die Grausamkeit und Verlogenheit der Eltern zu verschleiern. Dennoch haben die Opfer, und auch die schweigenden Schaulustigen, Schwierigkeiten, solche betrügerischen Machenschaften und diese Programmierung zu durchschauen. Bullies pumpen ihre Untergebenen mit Scham und Erniedrigung voll -- doch sie selbst fühlen weder Scham noch Bedauern über ihren destruktiven und schamlosen Mißbrauch. Ein Gehirn, das programmiert wurde, anderen Schmerzen zuzufügen, kann sich nur verändern, wenn es die grauenvollen Schmerzen des Opfers fühlen kann. Wenn unsere Psyche sich der Wahrheit öffnet, dann sehen wir, daß die größten Obsessionen der Bullies ihre furchtbarsten inneren Flüche offenbaren: das, was sie am meisten fürchten.

Mobbing, rachsüchtige Manipulation, Verachtung und Irreführung sind Betrug, der an anderen Menschen einen schweren Verrat begeht und verletzende Beziehungen, in denen Mißbrauch herrscht, kennzeichnet. Bullies neiden anderen das, was ihnen selbst fehlt und was ihre Opfer auszeichnet, was auch immer das sein mag: Vitalität, Integrität, Mitgefühl, Wahrhaftigkeit, Wärme, inner Freiheit, Würde, Neugier, Mut, den Reichtum ihrer Gefühle, die mutige Erforschung ihres inneren Lebens, ihre Fähigkeit, Bedürfnisse auszudrücken, und ihre Kraft, sich selbst treu zu sein. Bullies wollen ihre unwillkommenen Gefühle weder wahrhaben noch erforschen, sondern sie verleugnen ihren Schmerz, Neid, und das schädliche und schändliche Ausagieren ihrer Teile (Parts).

Die Entgegnung auf Mobbing darf nicht gefällige Fügsamkeit sein -- sondern sie besteht aus aufrichtigem Widerstand, auch von denen, die dem aggressiven Angriff zuschauen und Zeugen von Erniedrigung und Ungerechtigkeit werden. Die niederträchtigen Spiele von Bullies können nur dann beendet werden, wenn wir den Mut haben, ihnen Widerstand zu leisten.

Es signalisiert eine klare therapeutische Sackgasse, wenn Menschen wütende Bully-Unterpersönlichkeiten ausleben. Eine Therapie hat versagt, wenn wir nicht unterscheiden können, ob wir mit unserem wahren Selbst verbunden sind -- oder ob wir uns in einem dissoziierten Teil befinden. Wir sind nicht befreit, und unser Therapieansatz hat sich als gescheitert erwiesen, wenn wir trotz Therapie nach wie vor in Dissoziationen feststecken und dieses schwere Leiden nicht in unserer persönlichen therapeutischen Arbeit bearbeiten können. Es ist offensichtlich, Alice, daß dein Therapieansatz nicht nur deinen eigenen bösartigen, zerstörerischen Teilen vollkommen blind gegenüber steht, sondern auch weiterhin dem alten Fluch treu bleibt, daß Kraft, Vitalität und Integrität in anderen Menschen ausgelöscht werden müssen, wenn sie einem im Weg stehen. Wenn wir nicht daran arbeiten, unsere dissoziierten Teile zu erkennen und zu erlösen, haben wir keine Chance, ihnen zu entkommen und unser inneres System zu verändern, das unbewusst, im frühesten Alter, zuiefst durch die Überzeugungen unserer Eltern und anderer Autoritätspersonen geprägt wurde. Dissoziation wird dem Opfer durch traumatische Mißhandlungen und Vernachlässigung aufgezwungen, denn ohne wirksame therapeutische Hilfe kann die Psyche verletzlicher, hilfloser und machtloser Kinder -- und auch Erwachsener, wie es sowohl die Not der Kriegsveteranen, vergewaltigter Frauen, gefolterter Menschen und so vieler anderer traumatisierter Opfer, als auch das Stockholm Syndrom, erschütternd deutlich machen -- Traumen nicht anders bewältigen. Unser Inneres wird in den Fußstapfen unserer Eltern verharren -- außer wir werden von hilfreichen Therapeuten und sinnvollen Therapieansätzen unterstützt, die uns die Chance geben, unsere Teile zu verändern. Doch wenn wir glauben, daß jedes Gefühl authentisch und Ausdruck unseres wahren Selbst ist, und daß Ausagieren richtig ist, wenn wir irgendwelchen beliebigen Gefühlen blind und vertrauensselig folgen -- dann können wir keine echte Verbindung mit unserem wahren Selbst erschaffen.

 

© Barbara Rogers, Februar 2009

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Der nächste Teil heißt: "raging as a therapeutic dead-end street to suppress disavowed pain" ("wütendes Toben ist eine therapeutische Sackgasse um verleugneten Schmerz abzuwehren") und kann auf englisch in "Escape from the Fog of Admiration" gelesen werden. Langsam arbeite ich weiter an der Übersetzung...

Barbara

 

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Screams from Childhood